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Winter Transporte On the Road again....

Antworten im Thema: 187 » Der letzte Beitrag (10. November 2014, 03:19) ist von MisterOlla.

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Martinchik

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171

Dienstag, 12. März 2013, 00:15

Wieder eine super Fortsetzung von Dir :) Alle Achtung .
Die Bonusstory hat aber auch was für sich . PS nachts durch Paris kann auch Spaß machen :)
Immer weiter so :thumbup:

ActrosMP3

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Samstag, 16. März 2013, 18:43

Nach dem We auf der Insel, die sich im typischen England-Wetter präsentierte und mir ne Erkältung bescherte, musste ich auf der Insel für Amsterdam vorladen - die Tour nach Amsterdam verlief problemlos und ich kam auch Ruck-Zuck dort an - weil die Fähre zeitig gebucht war und ich schon bald in Amsterdam war. Nach dem Abladen wartete ich auf einen neuen Auftrag, welcher gewöhnlich übers Fleetboard kam, das ich auch in der Firma einführte. Irgendwann kam der neue Auftrag an - glücklich war ich darüber nicht. Ich musste bei einem Baumaschinen- und Flurförderfahrzeuge-Händler im Außenbezirk Amsterdams laden. Den Händler kannte ich schon lage, ich lud dort früher schon Radlader und Bagger auf dem Tieflader - doch die Firma war anscheinend pleite und ich bekam die Ehre, die restlichen Gabelstabler dort abzuholen. Also fuhr ich zu dem Händler und wurde von Roy van Vollenhoven, dem Leiter der Firma, mit einem müden Lächeln begrüßt, als ich mit einem Planenzug aufs Gelände fuhr. Ich solle die restlichen 6 Gabelstapler mitnehmen und noch das restliche Zubehör dazu reintun - dann war der LKW auch voll.. Mit der Höhe kamen wir knapp hin, die Gabelstapler wurden ohne Gabeln quer reingestellt, festgezurrt oder die Epal hinten mit Gabeln und Einzelnem Zubehör reinladen. Dann war der Hof Fahrzeugfrei. Roy schaute ein wenig wehmütig über den leeren Hof, blickte auf meinen Auflieger und ging dann nach einer kurzen Verabschiedung in sein Büro und setzte sich ans Fenster, während ich in die Megaspace kletterte, mich anschnallte, den LKW startete und dann wendete und vom Hof rollte.


Es war ja schon später Nachmittag, als ich aus Amsterdam loskam. Ich hatte allerdings nicht nur eine Abladestelle, sondern viele kleine.. 4 Stapler gehen bei einer Firma großen Firma in Koblenz runter, verteilt auf 2 Firmenhöfe: Lantner Extrusion und Martin Lanter Kühltechnik, dort jeweils verteilt auf 2 Firmenbereiche.. Das hört nach Firmenhof schrubben an. Während mein Actros schon Richtung Duisburg donnerte, brauch auch schon langsam die Nacht hinein, der Feierabendverkehr nahm langsam zu.. Ich angelte mir aus dem Kühlschrank einen Müller Milchrais, suchte mir noch Löffel aus einer Schublade raus und mampfte während der LKW bei 85 km/h Richtung Duisburg/Düsseldorf auf der A73 gleitete.. Ich freute mich schon aufs Wochenende, denn meine ich fuhr bei den beiden anderen Abadestellen durch meine Heimat zwischen Nördlingen und Augsburg und zum Schluss ist Feierabend in München. Normal müsste es klappen, dass ich Samstagmittag in München stehe zum abladen. Doch es muss dafür erstmal ne Übernachtungsstelle gefunden werden. Ich malte mir einfach mal Köln aus..


Die Nacht schon herein, die Digitaluhr zeigte 21:30 aus, es wehte ein frischer lebhafter Wind, der meinen Actros schon ganz schön tanzen ließ und ab und zu eine Korrektur am Lenkrad erforderte.. Wenigstens meldete der Wetterbericht keinen weiteren Schnee, es muss ja langsam reichen und Winterschäden hatten wir in der Firma genug: Genug abgefahrene Einstiege, kaputte Frontstoßstangen und Kotflügel. Während die Autobahn so leer war, der Actros im 12. Gang mit 85 Sachen Richtung Köln röhrte, klingelte noch das Telefon von mir und mein neuer Fahrer Nico Tänzer klingelte durch. Er war mit seinem Actros V8 auf dem Weg von Nürnberg nach Rostock und hatte Langeweile, da seine Freundin wohl nicht ans Telefon ging.. Er erzählte mir seine Vorkommnisse und hatte erzählte stolz, dass er mit seinem Actros V8 viel schneller sei als mit seinem MAN TGX, den er vorher fuhr.. Irgendwann war er angekommen und legte auf.
Ich war derweil nach Köln reingefahren, die Innenstadt war wie leergekehrt, nur ab und zu heizte ein getunter 3er BMW die leeren Straßen auf und ab.


Ich hatte mich in eine kleine Nebenstraße gestellt, wo zwar keine Toilette und Dusche war, doch ich in Ruhe schlafen konnte, da die ersten LKWs normal erst dort um 6 Uhr entlangfahren. Ich stellte meinen Actros an die Seite, ging vor dem Abendbrot noch kurz um den LKW rum, klopte schnell gegen die Reifen, ob da noch alles ganz war. Ich aß noch mein Salamibrot, dazu noch eine Banane und dann rein ins Bett, Standheizung an und auf morgen freuen. Arbeit kann Spaß machen mit dem richtigen LKW und der Hoffnung, am WE daheim bei Sohn und Frau zu stehen. Die Nacht war wirklich angenehm ruhig, die Standheizung feuerte schön die Kabine warm. Am nächsten Morgen stand wie jeden morgen erstmal Teewasser aufsetzen an, dann kurz am Grünstreifen erleichtern und dann nach dem ersten Tee den 8-Zylinder starten, die Brotzeit für den Tag bereitstellen, Radio an und dann gings los.


Die Sonne schien hell, es war noch Berufsverkehr am morgen, als ich wieder auf die Landstraße fuhr. Das Navi zeigte gute 100km und sagte gute 1,5h Fahrtzeit voraus. Wenigstens war kein Stau gemeldet - auf der Landstraße aber auch eher unwahrscheinlich. Ich lauschte dem schönen V8 Sound meines Benz, stellte meine Sitzheizung ein und ließ mir den Morgen schön aufwärmen.. Nebenbei gleich mal ein wenig Frühstück machen, was ich am in Köln an einer Tankstelle noch eingekauft hatte - aber zu welchem Preis? Für 2 Crossiants und eine Bildzeitung 3,50€? Das ist doch nur noch Abzocke.. Doch einen Backofen habe ich LKW leider nicht und durch die Mirkowelle schmecken die Aufbackcrossiants nicht wirklich.. Naja mal im Truckershop schauen ob die da irgendwas feines für den Actros MP3 Megaspace liefern können.. Während meiner Gedanken rief auch Geschäftspartner Martin an, welcher in Italien mal wieder unterwegs war und von Marokko auf der Heimfahrt ist.. Er erzählte vom leider unerfreulichen Dieselklau, wo man einfach ein Loch in den Dieseltank bohrte.. Er stehe jetzt in der Mercedes Werkstatt und warte auf einen neuen Tank, da man den Alutank nicht vorrätig habe.. Ich würde lachen, wenn die Verbrecher mal in den LPG Tank unseres DAFs bohren würden.. Dann hätten die ihre Freude mit Flüssiggas.. :D


Ich war gegen 10 bei Lanter Extrusion vorm Tor - ja, vor dem Tor. Der Pförtner war nicht in seinem Häuschen und ich konnte nicht übers große Eisentor steigen. Da die Einfahrt direkt an die Landstraße grenzte, musste ich den LKW schräg vors Tor stellen. Ich ging zwar ums Grundstück, um irgendwelche Arbeiter zu finden.. Doch das Gelände war von einer hohen Mauer umgeben.. Als ich wieder zurück zum LKW kam, stand schon ein Caddy von Lanter vor der Tor, der Fahrer tobte, da er nicht einfahren konnte. Ich ignorierte einfach mal seine Wut und bat ihn, beim Pförtner anzurufen. Als er durchklingelte landete er auch beim Pförtner - der allerdings gerade Brotzeit machte und diese nicht extra unterbrechen will.. Ich stellte den Digitacho auf Pause, da der Pförtner noch meinte, dass es noch länger dauern könnte.. Also setzte ich mich in den LKW, ließ zum durchlüften die Fenster runter.. Irgendwann kam der Pförtner dann gemütlich angetrabt und öffnete das Tor. Nach der Anmeldung konnte ich einfahren.


ZUerst ging es in den Bereich Verladung.. Der Pförtner war in meinen Actros mit eingestiegen und lotste mich in die Halle rein.. Innen standen viele Kühlgeräte - feinsäuberlich verpackt und aufeinander gestapelt..Da ich allerdings nicht die Möglichkeit hatte, die Gabelstapler nach oben abzuladen, musste ich beide Seiten aufmachen, die Gurte vom Stapler lösen und ein Gabelstapler aus dem Lager stellte neben den Auflieger aufeinandergestapelte Epal. Dann machte er ein Seil fest und zog den Stapler auf die Epal, wo er ihn dann packte und runtersetzte.. Ich machte währendessen die Plane schon wieder zu, ließ hinten die beiden Gabeln abladen und machte mich auf zur zweiten Abladestelle von Lanter Extrusion.


Als ich wieder vorne beim Pförtner war um zu fragen, wo ich denn den zweiten abladen solle, murmelte dieser nur, dass ich den Bereich mit dem LKW nicht fahren darf.. Bin ja im Prinzip nur Besucher und habe keinen Zutritt zu diesem Bereich.. Doch der Stapler musste runter.. Zurückbringen konnte ich ihn nicht, bei Roys Firma in Amsterdam zog währendessen ein Nutzfahrzeug-Händler ein. Also musste mal wieder improvisiert werden. Ich ließ den Stapler von einem Anderen Stapler abladen und ließ ihn dann beim Pförtner stehen. WEnn ich nicht in den Abladebereich fahren darf, dass sollen die selber schauen, wie sie iher Maschine da hinbrigen.. Bei nem Stapler zwar kein Problem, doch so ein Theather hatte ich bei einer Sortieranlage bei einer anderen Firma auch schon. Nach dem Abladen Schnell die Plane wieder zugemacht und beim Pförtner unterschrieben lassen.. Die korrekte Ladungssicherung machte ich nicht - schließlich mussten auf der anderen Straßenseite ja auch 2 Stapler abgeladen werden.. Der Pförtner quittierte den Erhalt der Stapler und ich machte mich auf zu Martin Lanter Kühltechnik.


Martin Lanter Kühltechnik war da wohl viel besser organisiert. Erstens war Firma weit moderner aufgebaut und ohne zu warten wurde die Schranke am Eingang geöffnet.. Nach dem Anmelden bekam ich nen Plan des Grundstücks in die Hand gedrückt und noch ein "Das finden sie schon".. Nur hatte die Firma viele kleine Lagergebäude - der Stapler musste in Lager 014 - Kühlmittel. Doch auch hier waren viele Mitarbeiter beim Brotzeitmachen, sodass ich allein mit dem Sattelzug durch die Straßen kroch, den Kopf stets beim Fenster draußen, um das Gebäude zu entdecken.. Irgendwann entdeckte ich das Lagergebäude und bemerkte, wie schmerzlos die Mitarbeiter waren. Anstatt den Stapler möglichst unbeschädigt unterzuziehen, backte ein großer Stapler mit 2 Greifern den Stapler und setzte ihn runter.. Der kleine Stapler überstand den Abladevorgang zum Glück ungeschadet genau wie der zweite, den ich dort abladen durfte. Wenigstens unterzeichneten die Mitarbeiter gleich, dass die beiden Stapler unbeschädigt angekommen sind und ich konnte direkt weiter auf die Landstraße.. Richtung Heimat donnern...


Ich machte mich auf RIchtung Mannheim/Stuttgart auf die der Landstraße.. Er war angenehm zu fahren.. Es war Freitagmittag, die Straßen war angenehm leer und ich freute mich, endlich mal wieder nen gscheiten schwäbischen Dialekt zu hören.. Wenn man den ganzen Tag als schwäbischer Bayer nur ostdeutsch und plattdeutsch hört, wird man irgendwann verrückt.. Ich wechselte bei Mannheim dann schließlich auf die AUtobahn.. Doch dort musste ich mich schon wieder Ärgern.. Zuerst einen auf dicke Hose machen musste der Iveco-Fahrer auf der Autobahn bemerken, dass mein Actros nur man 170PS mehr hatte und wurde am Berg "vernascht". Der Kollege fragte noch noch, ob ich noch ganz "Bachen" sei, ihn jetzt zu überholen am Berganstieg, da er dann wieder ordentlich gas geben werde, doch ich war eben schneller und dank nur noch 2 Stapler + Zubehör auch einiges Leichter wie das Pizzablech. Es waren ohnehin nur 2 Ausfahrten, die ich auf der Autobahn fahren musste..


Ich fuhr also nach 2 Aufahrten von der Bahn, bremste meinen Actros mit Retarder schön runter und tippte dann ins Navi die Zieladresse ein.. Das Navi meinte, dass der Ort irgendwo bei Oettingen (Oettinger Bier kennt ihr sicher) liegt.. Ich kannte mich zwar ein wenig dort aus (ich bin weiter Südlich bei Donauwörth aufgewachsen), aber hatte dann halt doch nicht die Ortskenntnis, wie es vor Ort aussieht.. Da ich ja gerade erst aus der Berufsschule gekommen war hatte ich noch gute Kontakte zu Mitschülern - und zu meinen beiden Kumpels, die bei Oettinger Bierfahrer sind.. Also Rechts geblinkt, Nummer gewählt von einem der beiden und kurz die Lage vor Ort erklären lassen.. Als ich Bescheid wusste ging es dann weiter, stellte den Tempomat auf 80, damit ich rechtzeitig heimkomme und ließ den Actros die Landstraße räubern.. Doch mein Gefühl, dass es so ein LKW feindlicher Ort ist, wurde ich nicht los..


Den Ort konnte ich schon oben sehen (man konnte von der Umgehungsstraße den Ort überblicken) und sah schon: Kleiner Ort und die Adresse, vermutlich ein Bauernhof, konnte ich mir denken: Irgendwo direkt an der Straße abladen.. Als ich an der KReuzung rechts blinkte, fragte mich über CB Funk ein Fahrer vom Raiffeisen Lagerhaus des Ortes, was ich dem Ort wolle. Belzheim, so heiß das Dorf, war eine kleine Gemeinde, die eigentlich ihre Ruhe haben wolle vor dem LKW Verkehr.. Als ich meine Sachlage erklärte, war er aber still. Also ab auf die kleine Dorfstraße.. Sie war gerade so breit, dass ich mit dem LKW an einem anderen PKW vorbeikam.. Bei LKWs wars schon knapp.. Trotzdem find ich sowas zum abladen schöner wie irgendwo in der Stadt.. Ich blickte auf den Digitacho und erspähte, dass schon die 45er Pause anstand.. Kunden suchen.


Ich habs mir schon gedacht, das waren meine Worte, als mein Navi im Actros-Becherhalter meinte, dass ich mein Ziel erreicht habe.. Es war ein altes Bauernhaus, ein kleiner angrenzender Stadel dazu und im Hof ein alter Mercedes Kombi.. Ich fühlte mich bei der Landluft sofort heimisch, doch ich hatte nicht viel Zeit.. Ich musste ein Plätzchen finden, um den Stapler abzuladen, denn in den Hof komme ich mit dem Sattel nicht rein.. Also stellte ich den LKW auf den Grünstreifen neben dem Garten, zog mir wegen dem Verkehr mal die Warnweste an und schlich mich schnell raus, bevor ein Scania fast meine Tür abgefahren hätte.. Ich ging an die Tür, klingelte und eine ältere Frau öffnete die Tür, der Hund schnuffelte an mir und ich wurde herzlich begrüßt.. Ihr Mann wolle beim Abladen helfen, ich solle nur kurz warten.. Er fuhr schließlich mit seinem Bulldog neben meinen trailer und zog den vorletzten Stapler runter.. Ich fragte noch gleich, wo ich hier Pause machen können, da bot er doch an, dass ich hier stehen bleibe und ich ein paar Weißwürste im Haus bekomme.. Heimische Weißwürste in freundlicher Atmosphäre.. Da sagte ich nicht nein.. Es wurde ein zünftiges Mittagessen mit dem Enkel der beiden, der von der Schule kam und ein wenig erstaunt war über meinen BlackLiner, der im Garten parkte.. Ich tratschte vor dem Haus noch mit den beiden Bauersleuten, ehe ich nach 45min, in meinen Actros stieg und mit frischer LEnkzeit wieder weiterfuhr..


Ich fuhr weiter durch meine Heimat und auf der B2 Richtung Augsburg und dann weiter Richtung München.. Es war schön, wieder auf sehr bekannten Autobahnen zu fahren und noch schöner war es, den lieben näher zu kommen.. Ich fuhr bis München Bundes- und Landstraße, auf Stau jetzt so kurz vor Feierabend und Wochenende hatte ich dann doch keine Lust.. Doch die letzten Meter nahm ich doch auf der Autobahn, da kein Stau gemeldet war. So muss das sein. In der Heimat zu sein, hat was schönes. Nach Hause zu kommen, ist noch schöner.. Katrin rief auch schon an, bis wann sie mit dem Kochen beginnen kann und bis wann ich daheim bin, Sohn Lukas müsste gewickelt werden und ob ich dann noch unterwegs ne Nachspeise besorgen könnte.. The last miles..


Den Kunden kannte ich, dort musste ich ja schon mal laden mit meinem GTS Kühlzug und mir war gleich bewusst, an wen ich mich wenden sollte.. Schließlich wurde auch der letzte Stapler Abgeladen, die Palette wurde in den Staukasten geworfen und die Gurte aufgeräumt.. Wochenende :) Schon ging es im Eiltempo mit der S-Bahn nach Hause, noch ein wenig Eis im nahen Edeka besorgt und dann aufs leckere Abendessen freuen. Endlich wieder daheim..


Freue mich über eure Kommentare..!
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Nico1995

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Samstag, 16. März 2013, 20:30

Boah Richard alter das ist ne richtig coole Geschichte und das ich stolz bin endlich nicht mehr meinen TGX fahren zu müssen da hast du recht endlich wieder nen Actros V8 unterm hintern danke :)

ActrosMP3

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Mittwoch, 1. Mai 2013, 21:22

So nach langer Zeit mal wieder ne Fortsetzung, damit hier in diesem Bereich auch mal wieder was geht.

Ich hatte mittlerweile meinen BlackLiner gehen einen unserer neuen FlottenActros eingetauscht, die ich als 1848 Megaspace gegen die veralteten TG-A und DAFs meines Onkels getauscht habe. Meine letzte Fahrt hatte mich von Rom mit einer Ladung Erdbeeren in die Deutsche Hauptstadt Berlin geführt. Am letzten Abend, am Tag vor dem ersten Mai, durfte ich als letzter am Berliner Großmarkt meine Ladung vom Trailer schieben. Als ich leer war durfte ich gleich eine Ladung Obst für Luxemburg laden, was dank 2 Hubwagen recht flott ging. Als ich die Türen hinten zuhatte und grad in den Actros gestiegen war, stand schon auf dem Dispaly vom Digitacho und auf dem InfoDisplay des Actros, dass meine Lenkzeit vorbei sei und ich bereits 5min überzogen hatte. Doch an der Rampe konnte ich nicht stehen bleibe, denn dort laden Nachts um halb 2 bereits die ersten Verteiler-LKW für Lebensmittelketten. Also fuhr ich zu einer Partnerspedition im Süden Berlins, die mich auf reinließ und gestattete, dass ich dort die Nacht über parke. So schlecht war es nicht, denn das Haus der Buchhaltung hatten die für mich offen gelassen und ich hatte ne Küche, ein Badezimmer und ne Sitzecke zur Verfügung. So konnte mir ein paar Eier in die Pfanne hauen und dazu noch ne Scheibe Brot, anschließend ne Dusche und dann gings zurück in den LKW, ausgezogen, Türen abgeperrt und Vorhänge zu und rein ins Bett.


Am nächsten Morgen, es war gegen 4:30, wurde ich durch die Sonnenstrahlen, die zwischen dem Vorhang reinschauten, geweckt. Ich holte mir Wasser für den Tee und ging im Bad Zähneputen, Waschen und nach ner Tasse Tee gings rauf auf den LKW, Systemcheck abwarten und den 480er Actros zum Leben erwecken. Mit frischer Lenkzeit müsste ich bei gutem Verkehr bis kurz vor Dortmund kommen, bis die erste 45er Fällig ist. Also Feststellbremse gelöst, Schaltwippe betätigt und mit dumpfen Euro 5 Actrossound ginngs los und durch Berlin durch, das noch vom Berufsverkehr größtenteils befreit war. Ich stellte das Radio an und nachdem das Thermometer im Display bereit 17° anzeigt, auch ein wenig die Fenster runterlassen und die Dachluke auf. So gings problemlos durch Berlin durch, ich hatte gute Laune, da ich ein relativ großes Zeitfenster zur Verfügung hatte und mal wieder ins Land des günstigen Diesel kam. Doch mal schauen wie es läuft.


Doch das frühwarme Wetter brachte auch den Wunsch einer Abkühlung, da ich bereits den Klimasitz leicht mitlaufen ließ, obwohl ich eig zu den schlanksten aller LKW Fahrer gehöre. Doch im Gegenverkehr erkannte ich schon LKW, die mit Nasser Windschutzscheibe von Richtung Magdeburg angeflogen kamen. Kaum 4 weiter wurde es schlagartig dunkel und kaum hatte ich die Dachluke und die Fenster dicht, prasselte der Starkregen auf die Megaspace Kabine, sodass ich gleich die Lichter anschalten musste und den Tempomat um 10km/h auf 75 runterregeln musste, da der LKW in den Spurrillen schon zum Schwimmen begann. Faszinierend wie einige Autofahrer trotz des Regens immer noch vorbeischossen wie auf trockener Fahrbahn. Der Regen war zwar kurz, aber effektiv. Der ganze Pollendreck war aus der Luft gewaschen worden und mir als Allergiker auf Pollen ging es auch besser. Doch km weiter ging es mit dem Genieße schon weiter und stets griffbereit vor dem Tacho ne Packung Tempos liegen..


Komisch, dass so wenig loswar auf dem Weg über Magdeburg Richtung Hannover. Einige LKWs peitschten über die Bahn, viele aber mit Polnischen Nummern, was man auch am CB Funk bemerkte, der von Deutsch zu Polnisch gewechselt hat, weshalb ich ihn einfach ausstellte. Den Tempomat schön auf 85 km/h gestellt, den Abstands- und Spurregler angestellt und Sonnenbrille auf und so gleitete der Actros Richtung Hannover. Im Radio lag mittlerweile ne CD von TruckStop und ich wippte zu "Take it Easy altes Haus" mit dem linken Fuß fleißig mit. So muss Fahren sein, kein Stau weit und Breit und schöne Countrymusik im Radio. Nebenbei rief ich noch bei Katrin daheim an, doch Katrin konnte ich nicht erreichen, da sie den kleinen wahrscheinlich in die KITA brachte und dann weiter auf die Arbeit fuhr. Also legte ich wieder auf, schnappte mir die Packung Fishermans Friend und schlutzte das Bonbon so nebenbei. Schön zu fahren.


An Hannover flog ich auch ruck-zuck vorbei und hatte bis dahin auch einige andere LKW Fahrer wieder gefunden, mit denen ich beim Convoy fahren nebenbei quatschte. Doch ein Piepsen meines Digitachos brachte mich zurück in die Welt der Überwachung und ich wurde, wie erwartet, zu einer 45 Minuten Pause aufgefordert. Nach gut 4h und 25min steuerte ich also einen Rasthof nördlich Dortmunds an. Aufs Tanken verzichtete ich, da ich ja eh nach Luxemburg fuhr. Ich stellte meinen Actros in eine der Parkbuchten, das Kühlaggreat vom Trailer ließ ich laufen, während ich in den Shop ging, ne Bildzeitung und nen Kaffee mir besorgte und noch ein Eis mitnahm (wenn man schon nicht raucht - eine Last braucht der Mensch). Im LKW mampfte ich mein Eis, die Bildzeitung lag auf dem Lenkrad und amüsiert beobachtete ich den DAF Fahrer von nebenan, der sich auf dem Lenkrad die Fußnägel neben dem Zigarette rauchen schnitt..


Nach 35min gings noch einmal für 70ct aufs Klo, um bereit für die restlichen 3,5h Fahrt zu sein und dann noch ein kurzer Plausch mit einem anderen Fahrer, ehe es zurück in den Actros ging, die Maschine anwarf und zur zweiten Lenkzeithälfte aufbrach. Den CB Funk drehte ich auch wieder auf, da ein Fahrer vom Steinle oben an der Autobahn entlang fuhr und Stocki und Buschi laut Facebook in der Nähe rumfahren. Noch den Powerknopf gedrückt, damit wir flott die Auffahrt raufkamen und dann schön einfädeln. Schon klingelte das Telefon - die Dispo war dran: "Moin Richard, sehen gerade, dass deine Pause gemacht hast. Wie kommste voran?", fragte Mich mein Disponent Jürgen. Als Antwort gab ich ihm, dass ich gut vorankomme und in ca. 3,5 beim Kunden eintreffen werden. Er freute sich über die Antwort, wünschte noch ne gute Fahrt und legte auf.


In Köln musste ich abfahren, da ein Stück weiter auf der eigentlichen Route die Autobahn wegen Bergunsarbeiten gesperrt war und es bereits 11km Rückstau gab. Also nahm ich die Bundes- und Landstraße und fuhr halt über Köln. Einige andere LKW Fahrer kamen auf die gleiche Idee und so gings Convoy-Style von der Bahn. Man merkte es, es war den Anwohnern in einigen kleinere Orten nicht recht, dass wir durch die Dörfer durchfuhren und ein 40-Tonner nach dem anderen an den Häuserecken entlangfuhr. An einigen Häusern konnte man auch so Schilder wie "Eine Umgehung muss her" lesen und ein älterer Mann, der gerade seine Straße kehrte, schwang wütend den Besen wegen der LKW.. Ich fands lustig und lachte mit anderen Fahrern übern CB Funk darüber, ehe es zurück auf die Autobahn ging.


Man durfte auch über die große Kölner Brücke drüberfahren, wo man einen Wahnsinns-Ausblick über Köln hatte und das bei fast traumhaften Wetter, denn das Actros Thermometer zeigte bereits warme 24°C an und die Klimaautomatik brachte angenehme 18°C ins Fahrerhaus. Im Radio liefen mal wieder nur die Regionalnachrichten für Köln und ich konzentrierte mich wieder voll aufs Fahren, da es sich wegen einem lettischen LKW schon leicht zurückstaute. Dessen alter Premium fuhr mit Turboschaden stark rauchend auf der rechten Spur, als Dank durfte er sich von uns anderen Fahrern die Lufthörner beim Überholen anhören. Ich legte eine CD von S.T.S ins Radio ein, warf ein Eisbonbon ein und ließ den Actros in Ruhe seine Bahn ziehen. So machte das Fahren wieder Spaß. Katrin hatte währenessen auch schon ne SMS geschrieben, der kleine hatte sich in der Kita wehgetan und musste abgeholt werden. Ich warf diese Sorgen mal kurz hinter mich, sonst fahr ich wieder so unwirtschaftlich wegen den ganzen Gedanken.


Die letzten km bis Luxemburg waren über kleinere Straßen zu bewälten. Ich fands Lustig, bei jeder Bodenwelle schaukelte der ganze Sattel wie wild und bei Zebrastreifen schauten die Kinder mit großen Augen auf den LKW, dessen Lüfter lut rumschrie beim Anfahren, was mir natürlich Spaß machte, denn das Lüftergeräusch erweckte überall Aufsehen. Es ging über kleinere Brücken, kurze Waldstücke und manche Autofahrer und Motorradfahrer fuhren trotzdem noch an dem Zug wie wild vorbei, obwohl die rechten Räder schon im Schotter des Seitenstreifens fuhren. Ich schnappte mir noch mein Handy und rief noch beim Kumpel Jean an und verabredete ich auf einen Kaffee an einem Imbiss auf dem Weg. Wir waren beide Pünktlich da und so konnten wir bei der 10min Pause über unsere Actros diskutieren.


Nach der Pause gings die letzten 10km bis nach Luxemburg, ich hatte in mein Navi derweil die Abladeadresse ins Navi eingetippt, welches im Becherhalter lag und mich durch die Stadt Luxembourg lotzste.


Beim Kunde angekommen, durfte ich den LKW gleich an die Rampe ranschieben und die Türen öffnen. 2 Freundliche Lagerarbeiter hatten gerade Zeit und schnappten sich beide nen Hubwagen und zogen die Paletten vom Trailer runter. Ein weiterer kam mit einem Gabelstapler und schaffte das Obst direkt ins Kühlhaus. So konnte ich mit dem Frachtpapieren ins Büro gehen und unterzeichnen lassen. Gott Sei Dank sprachen die Leute auch allesamt Deutsch und so verstand man sich auch. Das ist in Österreich schon teilweise schwierig, obwohl ich ein gut bayrisch sprechender Schwabe bin. Als ich vom Büro kam zog einer gerade die letzte Palette Obst runter, ich gab den beiden als Dank je ne Flasche Erdinger Weißbier, die ich im Actros Kühlschrank eigentlich für den Feierabend aufbewahrt hatte. Doch die beiden freuten sich darüber und ich konnte meine Türen wieder schließen und ne Leermeldung an die Dispo schicken.
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flashgeist

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Samstag, 4. Mai 2013, 06:40

Top Auto Top Story da ergibt sich nur eine frage: wann kommt die Fortsetzung :)
Aber du stehst auf Gefahren oder? Weil wie sonst lässt sich des Eis in so nem schönen Innenraum erklären :hmm: :rofl:
GREAT STARS WILL SHINE SO BRIGHT

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ActrosMP3

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Samstag, 18. Mai 2013, 19:30

So ich liefer mal wieder ne Fortsetzung..

Mein Onkel, der ja wieder aktiv im Büro umhersaust, hatte sich nen Großauftrag in Polen/Litauen unter den Nagel gerissen und gleich mal mir so ein paar Touren reingedrückt, da ich ja Mercedes gekauft hatte.. Ich hatte ja ne Große Kabine, wo ich Platz habe, weshalb ich die neuen Touren auch gleich mal ausprobieren wollte. Ich setzte mich also Sonntagabend in den LKW, verabschiedete mich von Katrin und dem Sohnemann und dann gings mit der Sattelzugmaschine nach Koszalin, wo ich laut Auftrag dann Getränkekisten laden sollte. Mein Hoffnung war, dass die Kisten hoffentlich auf Europaletten stehen und vl sogar verladen sind. Die Anfahrt nach Koszalin war nicht ganz so leicht, es waren teilweise riesige Schlaglöcher im Boden, wo beim durchfahren gleich der LKW auseinander zu fallen schien. Ich erreichte Koszalin bald und war positiv von der Firma überrascht. Es war eine große Lagerhalle, auf dem Grundstück wurden die Getränkekisten gelagert und auf der Hallenhinterseite waren die Auflieger. Ich fuhr mal mit der SZM vor die Auflieger, die da standen und suchte mal jemanden, der mir meinen Auflieger zeigen konnte.. Zu meiner Überraschung fand ich einen Hofarbeiter, der Deutsch sprach und der mir den Auflieger zeigen konnte.. Noch interessanter war aber, dass die Firma Deutsche Mitarbeiter hat, von deutschen geleitet wird und einen deutschen Namen hat.. Ich sattelte auf und machte mir mal Gedanken wieso. Zum Glück bekam ich einen neuen Auflieger, einen schönen Krone CoolLiner.


Nachdem ich den LKW unter den Trailer geschoben hatte und erfolgreich angehängt hatte, wurde mir auch gleich erklärt, dass mein Trailer schon beladen worden war und die Frachtpapiere am Empfang lagen. Ich rollte mit meinem Actos Sattelzug neben einige der Getränkekisten, nahm aus dem Staufach noch 2 Flaschen Erdinger Weißbier als Dankeschön fürs Auflieger beladen mit und ging in die Firma. Da meine Frachtpapiere aber noch nicht komplett waren und ich auch noch nicht wusste, wo es hinging, fragte ich einfach mal den netten Herrn, der wohl Disponent ist, wieso die Firma hier komplett Deutsch ist.. Mit einem leichten Grinsen meinte er dass man in Polen günstiger Grund für eine Quelle bekommen hatte und die Erzeugerkosten günstiger als in Deutschland seinen. Das Wasser wird wohl teilweise dann nach Deutschland gekarrt und als deutsches Mineralwasser verkauft. Ich wusste, dass das wohl nicht legal sein kann, schwieg aber und wartete auf die Papiere. Zwischenzeitlih erfuhr ich noch, dass die Fuhre zu einem polnischen Lager von DHL nach Warszawa gehen solle.. Als ich im LKW saß und mein Navi aufbaute, vermeldete es, dass die Strecke ca. 600km lang ist.. Ich hatte aber gerade erst vor dem Herfahren meinen Tag begonnen und hatte noch volle Schicht- und Lenkzeit, sodass ich die Tour wohl heute schaffen werde.


Zwischenzeitlich schien die Sonne hemmungslos herab, es war T-Shirt Wetter und das Therometer im Tacho des Actros vermeldete schwülwarme 25°C. Ich zog mein T-Shirt aus, warf es aufs Bett und fuhr im Unterhemd die Stadt raus.. Das Radio ließ ich aus, denn Polnisch verstand ich sowieso nicht. Es aber aber katastrophaler Verkehr in Koszalin, die halbe Stadt war an diesem Morgen voll und ich stand fast die ganze Zeit herum, bis ich rausfahren konnte.. Ich schob mir eine TruckStop CD ins Radio und fieberte schon dem TruckGrandPrix heuer entgegen, als es heftig über mir krachte und sofort Regen auf das Fahrerhaus niederprasselte. Ich schloss mein Fenster und die Dachluke, dazu kämpften noch die Scheibenwischer gegen den plötzlichen Wolkenbruch. Im CB Funk hörte ich irgendwo einen Deutschen übers Wetter fluchen, doch mein Funkgerät hatte irgendwie den Dienst quittiert. Also schön aufpassen, dass der LKW nicht davonschwamm.


So Schnell das Unwetter da war - so schnell war es auch wieder weg. Wenigstens wurden die ganzen Mücken an der Front mal runtergespühlt und an der Scheibe aufgeweicht, sodass diese dann wieder relativ frei war. Durch das ganze Mückenzeugs sah mein LKW vorne eh aus wie Sau, der LKW sah ein wenig aus wie gepunktet. Doch es war ja gerade erst Wochenbeginn und da das Wetter wohl weiterhin trocken zu sein scheinte, verzichtete ich darauf, die Zugmaschine kurz runterzuwaschen und hob mir das Geld für eine LKW Waschanlage in Deutschland auf. So ging es weiter auf die Autobahn. Polen hatte ja eh nicht so viel Autobahn, doch dass das bisschen dann noch so frei ist, wunderte mich doch. Ich kam gut durch und konnte den Tempomat auf 85km/H eingestellt lassen.. Doch auch das war einigen zu wenig, denn ich konnte es mir wohl übern CB Funk anhörem dass einige Kollegen lieber Strich 90 Fahren.. Nur gut dass mein V6 am Berg genug Reserven hatte und ich die ganzen Premium und DAF wieder mit einem dicken Grinsen überholen konnte.


Die Autobahn war wie gesagt kurz und schon bald ging es wieder auf die Landstraße. Dort lief es leider etwas weniger schnell, ein Schnarchzapfen kroch in seinem Skoda mit 55km/H über die Landstraße.. Überholen konntest auch nicht, da 2 Autos hinter mir auch noch die Spielverderber in Grün fuhren und ein Überholvorgang LKW/Auto ziemlich blöd ausgesehen hätte.. Allso zuckelte ich hinterher, doch dank der Automatik war es so langweilig beim Fahren, dass ich mir nen Spaß draus machte, den Schnarchzapfen in Regelmäßgen Abstanden anzuhupen. Es zeigte Wirkung, er fuhr tatsächlich nach dem 4. oder 5. mal schneller und ich konnte meine 70 fahren.. Die anderen Autos mussten wohl oder Übel hinterherfahren, denn die Strecke war ziemlich unübersichtlich und ungeeignet zum überholen.. Ab und zu zeugten Holzkreuze am Straßenrand von missglückten Überholmanövern.


Nach 4:15 machte mich mein Digitacho mit dem Gepiepste auf die 45er Pause aufmerksam, die anstand. Ich erreichte mit den letzten 5min noch eine Tankstelle mit LKW Parkplätze.. Ich stellte meinen Actros in eine Parklücke, sperrte ab und kaufte mir im Shop erstmal was zum essen.. Ganz erstaunt schaute mich der Kassierer an, dass ich keine Kippen kaufe.. Tja, es gibt schönere Wege zu sterben.. dachte ich mir nur und ging mit der Brotzeit zurück in den LKW, ließ das Fenster herab und schmatzte gemütlich mein Essen.. Das Internet am Handy ließ ich konsequenterweise aus, da ich sonst wieder ne hohe Telefonrechnung wegen der Handynutzung im Ausland bekomme.. Nach dem Essen stand wie üblich ein Kontrollrundgang um den LKW an, schaute ob noch alle Reifen Luft hatten und packte meine Arbeitstasche noch vollends aus..Die restlichen 25min stellte ich den Sitz noch zurück auf Lenkrad gelegt und noch ein bisschen schlafen.. Tja, was macht das rumfahren nur müde.. Da ist das dauernde Aussteigen schon fast besser.


Nach den 45min machte ich mich auf zu den letzten km, es waren immerhin keine 100km mehr und es war nur ein kurzes Stück Autobahn und dann wieder Landstraße.. Die zeigte sich von der engen Seite. Es waren Alleen mit tief hängenden Ästen, wo ich aufpassen musste, dass ich nicht mit den Lufthörnern oder dem Randalebalken hängen bleibe. Es ging gut. Es machte aber Spaß, mal wieder zu lenken und nicht wie gewöhnlich nur ein wenig den LKW in den Spur halten. Ich ließ den Actros schön im 12. Gang die Landstraße entlangpeitschen, was auch mächtig Spaß machte.. Ich warf mir ne Linkin Park CD ins Radio drückte ordentlich auf die Tube.. Wie ich erfahren hatte soll das bei der Abladestelle auch immer ein wenig länger dauern. Aber schauen wir mal. ICh versuchte derweil noch Katrin zu erreichen, doch die ging auch nicht hin.. Aber meine Mum rief an und fragte, ob wir am Sonntag zum Essen kommen wollen.. Das Essen meiner Eltern war schon wieder ne Wochenmotivation und ich freute mich auf Sonntag, sodass ich jetzt noch mehr aufs Gas drückkte..


Das Navi lotste mich etwas auserhalb von Warszawa zu dem riesigen Lager.. Man sah schon von weitem die ganzen Sprinter und Sattelzüge rumstehen.. Ganz Frech fuhr ich gleich vor die Pforte, zog mir die Warnweste an und ging mal rein. Der Herr war zwar nicht erfreut, dass ich nicht wie alle anderen LKW am LKW Parkplatz warte, doch da meine Rampe gerade frei war ließ er mich einfahren.. Doch er meinte, dass ich möglichst in Schrittgeschwindigkeit und mit Warnblinker auf dem Grundstück fahren solle. Als im LKW Saß und gerade losfahren wollte kam ein DHL Renault Magnum angeschossen - deutlich schneller als Schrittgeschwindigkeit und ohne Warnbliner - und fuhr mir fast noch den linken Außenspiegel ab. Ich dachte mir mit einem GRinsen, was der kann, dass kann ich schon lange, und drückte und aktivierte den Powermodus der Powershift, schaltete auf Manuell um und fuhr mal zackig aufs Grundstück..


Ich hatte sichtlich Spaß, mit meinem Actros so rumzuheizen, musste aber auch die Rampe suchen, da es nicht wie gewöhnlich einen Plan gibt, wo die Rampen und Abladestationen sind. Runterschalten musste ich eh, da mich der Hofleiter in schlechtem Deutsch aufforderte, langsamer zu fahren. Dazu musste ich noch höllisch aufpassen, um nicht einen der Hofmitarbeiter oder LKW Fahrer umzunieten, die gerne mal zwischen den Lastzügen hervorkamen.. Schließlich fragte ich einen der Hofarbeiter, wo die Rampe sei, doch er sah nur die Rampennummer und lotste mich um die Halle herum. Da sieht mans, man muss nicht die gleiche Sprache sprechen, um sich zu verstehen..


Auf der Rückseite fand ich tatsächlich die Rampe und konnte gleich hinfahren, da kein anderer LKW dranstand. Da ich wohl einen anderen Trailer mitnehmen werde reichte es, dass ich den LKW an die Rampe schob, die Stützfüße des Trailers runterkurbelte, die Sattelplatte öffnete und dann rausfuhr. Dazu ließ ich den Papierkram und das Handgerät von uns noch gleich unterschreiben und wartete auf den neuen Auftrag. Dass der wohl auch von hier weggehen würde, war klar, es standen viele Auflieger ohne SZM an Rampen herum und wurden beladen.
Das Leben ist zu kurz um es mit Scania zu verschwenden..

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coloniadenoche

TS24 - Freund

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177

Sonntag, 19. Mai 2013, 08:26

Schöne Geschichte und schöne Bilder geschossen. :thumbup: Mehr braucht man nicht sagen. Weiter so mein Freund. ;)
MfG Miguel-Angel (coloniadenoche) :beer: Skinversuche von coloniadenoche

"Dort konnten wir nicht leben und hier sterben wir vor Sehnsucht zurück zukehren.", Paco Martinez Soria (span.Schauspieler) 1976.
"Allí no podiamos vivir y aquí nos morimos de ganas por volver.", Paco Martinez Soria 1976.

edd343

Sprinter-Fahrer

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178

Dienstag, 21. Mai 2013, 14:14

Dürfte ich dich mal Fragen, welche Map du benutzt??

Richtig coole Story :D

stani

Gigaline-Fahrer

  • »stani« ist männlich

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179

Donnerstag, 23. Mai 2013, 13:01

Super Story, Richard :thumbup:

@ edd343 : Das ist die Europe Rebuilding Map by satan19990

edd343

Sprinter-Fahrer

  • »edd343« ist männlich

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180

Donnerstag, 23. Mai 2013, 21:24

Ok, vielen dank

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