nach einer kleinen pause, geht es heute weiter. man kann sich ja nur mit einer sache beschäftigen
wie ihr alle gelesen habt, sollte ich 22 tonnen obst und gemüse nach bremerhaven laden, doch daraus wurde nix, wie ich am anfang von meiner fastfrau erfuhr. die konkurrenz hatte einen günstigeren preis als wir
ja das transportgewerbe ist ein knallhartes geschäft, aber so fix wie meine perle nun ist, hat sie durch zufall einer andere tour ausfindig machen können. es ist auch fuhre frischware, nur sind es nicht 22 tonnen sondern 25 mit zwei entladestellen, eine in berlin und eine in hamburg. da werden meine 450 pferdchen mächtig zu schuften haben
wir verabschiedeten uns noch und ich legte mich noch schlafen.
in der nacht klopfte es an meiner tür, ich sei fertig beladen hieß es. nun gut, schaumer mal was die termine so sagen. doch erstmal weg von der rampe.
ein paar minuten später kam ich in die anmeldung um alle papiere sicher in der mappe zu verstauen, die ich immer mitführe. ordnung ist ja bekanntlich das halbe leben und wenn ein dokument fehlt, wird es teuer. frankreich hat mir gereicht
als ich mir dann alle schön durchgelesen habe, wurde mir langsam aber sicher richtig unwohl in der magengegend. termin in berlin, am frühen morgen. ich rechne fix durch, ich werde über meine schicht- und fahrzeit drüberkommen. hach ist das wieder ein mist.....
nur es hilft ja nix, der kunde wartet und die leute wollen ja bekanntlich auch was auf den tisch haben.
als ich wieder bei meinen zweiten schätzchen war, habe ich nochmal fix alles gecheckt, das aggregat schnurrt auch wie ein sanftes tigerchen, genau so soll es sein.
mit viel lärm und rauch geht es dann auf einer kleinen verbindungsautobahn richtung A9.
ich zünde mir eine zigarette an und lege eine schönes staind-album, namens "dysfunction" rein. so wird das ganze angenehmer zu ertragen
auf der A9 angekommen, donnere ich mit 95 stundenkilometern durch die schöne nacht.
der himmel ist klar und man kann die sterne sehen. ach ja...
da kommen wieder schöne wünsche in mir hoch, wie ich mit michelle an einem schönen sandstrand auf den malediven liegen würde. ich mit einer fluppe im mund und einen schönen mix in der hand. sie schlürft genüsslich einen "sex on the beach" und alle sind glücklich und zufrieden.
auf einmal quäckt es in der funke und ich werde wieder in die realität zurückgerissen. och manno.....
irgendwo am hermsdorfer kreuz soll es ordentlich gekracht haben, hieß es... na toll das sind ja tolle aussichten
ich meinte nur so lapidar, bis wir da sind, ist die bahn wieder frei
als antwort kam, dass wir das beste hoffen sollten, denn wenn einmal dort alles steht, dann dauerts, ich kann das nur bestätigen.
aber die restliche fahrt verlief ohne zwischenfälle und ich unterhalte mich zwischendurch mit ein paar kollegen, so ging die zeit etwas schneller rum.
zu sonnenaufgang, zu früher stunde, wir haben ja sommer, erreichte ich das hermsdorfer kreuz, von dem unfall sieht man nur noch die stellen, mehr aber auch nicht, trotzdem ist der verkehr zähflüssig.
doch mir macht etwas anderes zu schaffen, ich muss eine pause machen, wenn ich schon überziehen muss, dann sollten die pausen wenigstens vorschriftsmäßig gemacht werden. zum glück gibt es dort in der gegend genug parkplätze und rasthöfe. ich entscheide mich für einem parkplatz. während ich mir noch eine genehmige und der kaffee durchläuft, fahre ich mal den lappi hoch um zu schauen, was so neues reingekommen ist. natürlich nix, warum auch. ich werde mal mein hasen aus dem bett schmeißen, das mache ich immer wieder gerne
etwas verschlafen, aber glücklich meine stimme zu hören, nahm sie ab. ich berichtete ihr, dass ich es geradeso schaffen könnte, wenn nix dazwischenkäme, aber ich deutlich drüberkomme, was schicht- und fahrzeit betrifft. sie hatte es ja bereits geahnt, aber sie ist ja auch machtlos dagegen, sie wird ihr bestes versuchen, dass dies nicht mehr geschieht. sie ist ja noch jung und lernfähig. wir unterhalten uns noch ein wenig, ich trinke meinen kaffee und esse eine bemme mit wurst und käse. dann muss ich aber auch weiter....
die weitere fahrt, lief bis auf ein paar erstaunte kommis in der funke soweit reibungslos. ja der streamline ist ein sehr seltenes gefährt in deutschland geworden, dank der maut und der steuern.
2,5 stunden später bin ich auf der A10 (Berliner Ring) unterwegs. hier gibt es immer wieder stauwarnungen, von früh bis spät......
ich habe glück gehabt und erreiche kurze zeit die aussfahrt. dann mal die rausgeschriebene route abgefahren und kawumm, ich stehe vor der schranke des großhandels. ja auf die karten ist eben immer noch verlass....
noch fix geklingelt, den namen der firma genannt und dann rein ins betriebsgelände. hier wäre eigentlich der punkt, wo ich hätte die gardine schließen müssen
man wartet schon sehnsüchtig auf die 7 paletten, es sind blutorangen aus italien.
nach dem einparken, steht das abladen bevor und eine sehr genaue qualitätskontrolle. ich hoffe das beste und werde dafür auch glücklich belohnt. alles im grünen bereich, ich lasse mir die unterschriften und stempel geben, dann geht es weiter in den norden, genauer gesagt auf der A24 nach hamburg. ich nehme mir vor, bis zum rastplatz gudow- nord zu fahren und dann den gott ein lieben mann sein zu lassen.
auf dem weg dorthin, sehe ich eine radarkontrolle, da hilf nur.... richtig in die eisen steigen....
den 95 wäre ein bisschen zuviel des guten, bei erlaubten 80 *kopf kratz*
danach kommt ein langes überholverbot von 6- 22 uhr. langsam merke ich die müdigkeit, ich werde unkonzentriert und der abstand lässt auch zu wünschen übrig......
und da endlch eine oase inmitten der dünen baut sich vor mir auf, der rasthof ist in sicht. ich fahre noch auf den kühlerparkplatz und schalte den motor aus.
ich schreibe noch eine mail, dass ich berlin geradeso pünktlich erreicht habe und nun auf nach hamburg bin. dort muss ich in der nacht da sein, zum entladen. doch erstmal waschen, morgentoilette und ab in die federn und hoffen, dass mich keiner aus dem bett holt.
wie es weitergeht
na lasst euch überraschen
mfg chloro